ATEM.pause am 26.01.2024 zum Thema "Unsere glücklichen Tage"
Verena Fuhrmann
‚Ich weiß jetzt, worum es letztendlich im Leben geht', sagte er. ‚Es geht ums Warten. Ums Begehren, ums Flüchten-wenns-sein-muss ums Kennenlernen und ums Wieder-aus-den-Augen-verlieren. Um Angst und um die Versuchung zu verzagen. Es geht um Bereuen. Natürlich ums Küssen, um das Wieder-in-die-Arme-fallen. Um notwendige und unnötige Abschiede. Ums Loslassen und Trotzdem-festhalen. Darum, uns vom Wind tragen zu lassen. Ums Verändern und Dabei-belassen. Um die Erinnerung. Um das Licht unserer Kindheit. Darum, die Menschen zu finden, die uns guttun. Das grüne Licht der Sehnsucht. Und ja, natürlich immer, immer wieder geht es um die Liebe, natürlich, aber nicht nur um das, was ihr euch darunter vorstellt. Um die Liebe für einen Mann, eine Frau, ein Kin. Es geht auch um die Liebe für ein Tier, eine Landschaft, einen Weg, einen Duft, ein einzelnes Blatt. Um die Liebe zu euren Freunden. Darum geht es. Und wenn ihr das verstanden habt, dann ist das schon mal was. Es macht das Leben nicht leichter, aber wer will das schon. Es wird euch helfen, das Leben zu lieben. Und es wird euch helfen, alles aus dem Leben rauszuholen, nichts unversucht zu lassen, zu kämpfen, immer weiterzukämpfen, um eure Liebe, um eure Freunde, um euer Glück. Oder aber im entscheidenden Moment aufzugeben. Das ist kein Zeichen der Schwäche, nein. Das ist ein Zeichen von Frieden.'
Aus: ‚Unsere glücklichen Tage' von Julia Holbe, Penguin Verlag, 2021, S. 168.
ATEM.pause am 06.10.2023 zum Thema „Auf die eigenen Bedürfnisse schauen" - Impuls zu Mt 21,28-32
Dominik Höchtl
Eine Unterbrechung im Arbeitsalltag. Kurz einmal nicht mehr wollen! Ein Moment, der mir gehört, an dem ich mir nichts anschaffen lasse.
„Ein Mann hatte zwei Söhne", klingt es mir im Ohr, und: „Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!" Und ich möchte erwidern: „Nein, heute nicht!", aber gehe ich dann doch? Vielleicht sollte ich doch lieber sagen: „Ist gut, ich gehe arbeiten!", und bleibe dann zuhause.
Mein erster Impuls sagt mir: Ich brauche eine Pause! Eine Auszeit von all dem Trubel, davon, den Kopf voll zu haben, ich will nicht mehr.
Also halte ich inne. Werde still. Gib diesem Gefühl einen Raum. Ohne zu urteilen, darf sie da sein die Auszeit. Darf ich da sein, ohne etwas tun zu müssen. Selbst das Gefühl des vollen Kopfes darf da sein.
Dann kehrt Stille ein.
Ruhe.
Ich werde mir bewusst, was gerade um mich ist.
Was ich sehe.
Was ich höre.
Was ich fühle.
Vielleicht beginnt die Ruhe bald Musik zu werden, die mich umgibt.
Dann mag die Unterbrechung enden und es darf weitergehen.
ATEM.pause am 14.03.2023 zum Thema "Versöhnung"
Franz Fischler
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