5. Sonntag im Jahreskreis


Für die Weggemeinschaften und alle Interessierte gibt es hier jede Woche eine kurze Erklärung des Sonntagsevangeliums mit Fragen zum Weiterdenken.

Hinführung 5. Sonntag im Jahreskreis, Mk. 1,29-39
Claudia Hubert, Referentin für Weggemeinschaften und pastorale Innovation

Das Evangelium des heutigen Sonntags ist dicht und enthält viele verschiedenen Gedanken.

An der Hand nehmen
Jesus nimmt die kranke Schwiegermutter des Petrus an der Hand. Jesus heilt nie einfach so und von Weitem, ohne mit den Menschen in Kontakt zu treten. Er nimmt wahr, das und wo er gebraucht wird. Er packt zu; greift ein. Das Geschick des Menschen; wie es ihm geht, lässt ihn nicht kalt, sondern es berührt ihn.

Aufrichten
Damit ist hier in erster Linie das körperliche Aufrichten gemeint - vom Liegen ins Sitzen kommen. Dafür brauchte es beide: Jesus der beim Aufrichten hilft und die Schwiegermutter, die ihren – wenn vielleicht auch nur kleinen – Teil tut. Denn – hast du schon einmal versucht einen Menschen, der hingefallen ist, ohne sein Zutun aufzurichten? Das ist Knochenarbeit und allein und ohne Hilfsmittel nicht möglich.
Aufrichten - das kostet auf beiden Seiten Kraft – und auf beiden Seiten braucht es den Mut es zu probieren, manchmal auch wider alle Hoffnung.

Heilen
Das Bei-der-Hand-nehmen und Aufrichten ermöglichen das Heilen; können eine Starthilfe sein. Die Situation des Anderen wahr und ernstnehmen, sich berühren lassen und dem Anderen helfen sich aufzurichten – dann können Dinge zu heilen anfangen.

„Alle suchen dich"
Kommt dir dieser Satz auch bekannt vor? Die Ausbeutungsfalle – es gibt sie in allen möglichen sozialen oder leitenden Berufen, erst recht in Zeiten von Personalmangel. „Wer hat, dem wird gegeben." Dieser Satz scheint nicht nur für erfolgreiche Menschen zu gelten, sondern auch für jene, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Gefährlich. „Alle suchen dich". Ohne „Zeitinseln" für einen selbst, in denen man auftanken kann, geht es ganz schnell an die Substanz. Deswegen ging Jesus raus aus dem Dorf, an einen einsamen Ort um zu beten. Vor Gott sein und alles bei ihm abladen. Zur Ruhe kommen. Ihm anvertrauen. Auftanken in der Beziehung mit Gott. Dann kann es weitergehen im Dienst an den Menschen.

Weiterziehen
Jesu Reaktion auf diesen Satz „Alle suchen dich" - „lasst uns anderswohin gehen". Ich denke nicht, dass Jesus vor den Menschen und ihrer Hilfsbedürftigkeit flieht. Vielmehr will er ein Zeichen setzten: Wo Begegnung und Heilung für die Menschen zu einer Selbstverständlichkeit wird, entsteht ganz schnell ein Anspruchsdenken. Dem will Jesus entgegenwirken. Sein Eingreifen, seine Hilfe kann nicht beansprucht werden, sondern ist Geschenk und Gnade – un-verfügbar für uns. Und sie gilt allen und nicht nur einem auserwählten Teil der Menschheit. Jesus bleibt unterwegs; in Bewegung. Das gilt auch für uns: das Leben ist immer wieder Veränderung, ein ständiges Suchen und Finden, ein Ankommen und Weiterziehen.

Fragen:
Wen kann ich bei der Hand nehmen und Aufrichten?
Wie sieht meine Balance zwischen Aktivität und Momente des Auftankens aus?
Wohin ruft mich Gott heute, aus- bzw. weiterzuziehen?

Hinführungen der Weggemeinschaften - ein Projekt der missionarischen Pastoral der
Diözese Innsbruck, www.geistreich.tirol

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Kategorie: Hinführung, Lesejahr B

Datum: 04.02.2024

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