27. Sonntag im Jahreskreis


Für die Weggemeinschaften gibt es hier jede Woche eine kurze Erklärung des Sonntagsevangeliums mit Fragen zum Weiterdenken.

27. Sonntag im Jahreskreis (A), 08.10.2023, Mt. 21,33-44


Hinführung von Dominik Höchtl, Pastoralassistent Citypastoral, Diözese Innsbruck

 

Was ist es in uns, das uns immer wieder in ähnliche Situationen bringen lässt? Wo eine Unzufriedenheit bleibt und doch: Kommt die neue Chance, kommt das alte Muster. Ein Mann verliebt sich Hals über Kopf, noch nie ist ihm jemand begegnet, mit dem er so gut hat reden können, rücksichtsvoll, doch offen und ehrlich, und dann: Wie sie den Kopf schief legt, wenn sie ganz einfühlsam danach sucht auch das zu verstehen, was er noch nicht gut hat ausdrücken können. Endlich mag er sie gefunden haben, mit der ihn eine Seelenverwandtschaft verbindet. Dem Hoch der Gefühle folgt aber doch noch das Tief der Trennung und die Frage: Warum gerate ich immer an den gleichen Typ Frau?


Eine Frau beginnt ein neues Studium, es wäre ihr vierter Titel, doch um den geht es nicht. Es geht um die Unzufriedenheit, die nach den letzten Ausbildungen geblieben ist, und darum, mit dieser Zusatzausbildung endlich weiterzukommen! Die Inhalte sind spannend, die Prüfungen schwer; am Ende steht ein Abschluss, ein Titel und wieder: Unzufriedenheit.


Im Leben wohl jedes Menschen gibt es Dinge, die sich wie zu wiederholen scheinen. Als würde sich ein und dieselbe Situation immer wieder im eigenen Leben abspielen und man könnte nicht einmal etwas dafür. In der Psychoanalyse wird dieses Phänomen Wiederholungszwang genannt – gezwungen dazu, sich immer wieder gleich zu verhalten oder das Gleiche zu erleben. Im Gleichnis von den Winzern im Weinberg scheint das nicht anders.


Jesus verändert die Perspektive aber noch einmal. Immer wieder schickt der Gutsbesitzer Knechte – mehr und mehr – bis hin zu seinem Sohn. Jede Situation aufs Neue eine Chance für die Winzer, sich bewusst zu werden, in welchem Muster sie stecken. Jede Situation aufs Neue ein Eckstein, der hätte gewahr machen können, was falsch gelaufen ist. Die Winzer im Weinberg, der Mann in seinen Beziehungen, die Frau in ihren Ausbildungen – was wäre möglich, wenn sie es durchschauen würden, dass die eigene Unzufriedenheit mehr mit einem selbst zu tun hat, als man sehen möchte. Der Eckstein tut weh, er macht die eigene Verletzbarkeit bewusst, als könnte man an ihm zerschellen. Doch er ist eine Chance, sich selbst in den Verletzbarkeiten zu sehen, anzuerkennen und ein Stück weit näher zu kommen.

Fragen:
• Wo mache ich die Erfahrung, dass sich in meinem Leben immer wieder etwas wiederholt?
• Worüber bin ich darin unzufrieden? Was könnten mir diese Situationen sagen wollen?
• Woran könnte ich in Zukunft bemerken, dass sich diese Erfahrung zu wiederholen beginnt?

 

Hinführungen der Weggemeinschaften - ein Projekt der missionarischen Pastoral der
Diözese Innsbruck, www.geistreich.tirol

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Kategorie: Hinführung, Lesejahr A

Datum: 08.10.2023

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