26. Sonntag im Jahreskreis


Für die Weggemeinschaften gibt es hier jede Woche eine kurze Erklärung des Sonntagsevangeliums mit Fragen zum Weiterdenken.

26. Sonntag im Jahreskreis (A), 01.10.2023, Mt. 21,28-32
Hinführung von Dominik Höchtl, Pastoralassistent Citypastoral, Diözese Innsbruck

Ist das die Botschaft Jesu? Hier der Sohn, der als trotziges Kind erscheint und zum reuigen Sünder wird, dort der disziplinierte Erwachsene, der sich als scheinheilig Frommer entpuppt. Aber vor allem: der eine zu richten, den anderen sprich frei! Entscheidest Du für den Reuigen oder für den Frommen? Für die Zöllner und Dirnen oder die Gelehrten? Für den Verbrecher oder den Messias (vgl. Mt. 27,21)?
Doch anders, denn zwischen Zöllnern, Dirnen und Gelehrten taucht bei Jesus ein „eher" (Mt 21,31) auf, das die Grenzen unscharf werden lässt und nicht die „Anderen" gleich in die Hölle schickt. Dann der Verweis auf Johannes und seinen Weg der Umkehr, den es erst noch zu gehen gilt, der ein Suchen erlaubt, Neuorientierung und ein doch noch anders handeln.
Alles also nicht so einfach? Kann die Frage Jesu gar eine andere Antwort finden als den einen zu verurteilen, den anderen freizusprechen? Was steht überhaupt noch zwischen den Söhnen, wenn ich die Erfahrungen betrachte, die aus ihren Reaktionen sprechen? Da höre ich ein Kind, das seine Grenzen ziehen möchte auf der Suche nach Eigenständigkeit, nach dem „Was will ich eigentlich?", „Was sind meine Bedürfnisse?" Eine Suche, die im „Ich will nicht" des Einen Worte findet und im Nichts-Tun des Anderen ein Verhalten. Ich höre Angst vor der Autorität des Vaters, in seiner Anerkennung zu sinken, im gehorsamen „Ja, Herr" des Frommen, im schlechten Gewissen des Reuigen. Ich sehe zwei Brüder, die sich plötzlich ganz ähnlich geworden sind, in der Spannung, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten und die Achtung des Vaters nicht zu verlieren. Ich kann verstehen wie sie fühlen, nur verurteilen kann ich sie nicht.
Jesus beantwortet sein Gleichnis nicht und so bleibt die markante Frage vom Beginn: „Was meint ihr?" (Mt 21,28) Doch Vorsicht, denn wer den Reuigen dem Frommen vorzieht, wer die Zöllner und Dirnen gegen die Gelehrten stellt, wird einmal die Entscheidung zwischen dem Verbrecher und dem Messias fällen und dann vielleicht die Erfahrung machen, dass es gerade die am geringsten geschätzten Geschwister waren, in denen sich der Messias hätte zeigen können (Mt 25,40).

Fragen:
• Welche Autorität(en) gibt es in meinem Leben, denen gegenüber ich mich verantworte? Was rufen sie in mir hervor, dass ich mich in der Verantwortung fühle (z.B. möchte ich ihre Anerkennung oder habe ich Angst vor Konsequenzen ...)?
• Welche Dinge tue ich, die ich eigentlich nicht tun möchte?
• Was meint ihr? Wer ist zu verurteilen und wer nicht?

 

 

Hinführungen der Weggemeinschaften - ein Projekt der missionarischen Pastoral der
Diözese Innsbruck, www.geistreich.tirol

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Kategorie: Hinführung, Lesejahr A

Datum: 01.10.2023

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